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  • Luzie

Transformation - Warum uns Veränderung so schwer fällt

Aktualisiert: 10. Nov. 2021

Das Wort ‘Transformation’ stammt ursprünglich aus dem Griechischen transformare ab, was wörtlich übersetzt umformen heißt. Und genau darum geht es in der persönlichen Transformation, sich selbst und seine antrainierten Gewohnheiten umzuformen. Aber wie kommt es eigentlich dazu und warum fällt uns Menschen Veränderung so schwer?



  • “Eigentlich wollte ich ja, aber…”

  • “Ich bin halt einfach so und kann es (mich) nicht ändern"

  • "Jetzt habe ich schon wieder keinen Sport gemacht..."

Kennst du das? Vielleicht kommt dir der ein oder andere Satz bekannt vor? Aus meiner Arbeit im Coaching und meiner eigenen Erfahrung kenne ich das nur zu gut. Immer wieder stecken Menschen in Mustern fest. Ob durch Gedanken, die im Kopf Dauerschleifen drehen oder im Handeln, das immer wieder durch die gleichen Abläufe geprägt ist und dadurch immer wieder zu den gleichen Ergebnissen führt.


Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstierchen.


Und in vielen Situationen ist das sogar sehr hilfreich. Wir müssen nicht jedes Mal darüber nachdenken wie genau das jetzt mit dem Laufen funktioniert, sondern setzen einfach einen Fuß vor den anderen. Oder wie geht das nochmal mit dem Zähneputzen?


Routinen im Alltag helfen uns mehr Kapazität und Energie für andere mentale Prozesse zu haben. Soll heißen: Ohne Gewohnheiten wäre unser Gehirn restlos überfordert!


Aber wie kommt es zu diesen Routinen?


Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir absolut frei und schwimmen im Meer aller Möglichkeiten. Die Phase der ersten sieben Lebensjahre, hat so intensiv wie keine andere Einfluss darauf, wie unser weiteres Leben verlaufen wird. Welche Prägungen, Konditionierungen und Glaubenssätze wir von unseren Bezugspersonen übernehmen, bestimmt, wie wir uns in unserem späteren Leben zurechtfinden. Da jedes Kind instinktiv weiß, dass es ohne erwachsene Bezugsperson nicht lebensfähig ist, passen wir uns automatisch deren Regeln und Anforderungen an.


Wir können uns das vorstellen, wie bei einem Computer. Jeder von uns wird während dieser ersten Jahre programmiert. Unser Körper sowie unser Gehirn stellen hierbei die Hardware dar und unsere antrainierten Muster werden zur Software.


Viele der erworbenen Verhaltensmuster mögen in der Kindheit nützlich sein, schließlich ist es Aufgabe der Eltern Kindern das nötige “Rüstzeug” an die Hand zu geben, um sich im späteren Leben zurechtzufinden. Meist lernen wir jedoch, dass die Liebe und Anerkennung unserer Eltern an unser Verhalten geknüpft ist. Demzufolge versuchen wir uns bestmöglich anzupassen, um jedes Mal den kurzen Dopaminkick der Belohnung, der bei positivem Verhalten ausgeschüttet wird, zu genießen.


Der “innere Kritiker” ist geboren.


Diese innere Stimme, die Freud auch als Über-ich oder Eltern-ich bezeichnete und als Stimme unseres Gewissens verstanden werden kann. Diese Stimme der Gebote und Verbote, die uns ständig zurecht weißt und einflüstert was wir dürfen und was nicht, wie laut oder leise wir sein dürfen und uns ständig in unserem Verhalten maßregelt.


Während der Kindheit kann dieser innere Kritiker durchaus als unser Freund angesehen werden, der uns helfen will die Regeln und Vorgaben einzuhalten, um die Beziehung zu unseren Eltern zu stärken und stabilisieren. Somit schützt er uns als Kind vor Bestrafung, achtet darauf, dass wir uns nicht in Gefahr bringen und sorgt dafür, dass wir uns an die Richtlinien der Gesellschaft anpassen.


Wir müssen uns jedoch bewusst machen, dass dieses antrainierte Verhalten das restliche Leben wie ein Programm abläuft, wenn wir uns dieser Muster nicht bewusst werden um sie zu durchbrechen. Dies hängt damit zusammen, dass die Konditionierungen und Glaubenssätze, später so tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind, dass wir sie bewusst nicht mehr wahrnehmen sondern als völlig “normal” empfinden.


Das Zusammenspiel aus unserem Alltags- und Unterbewusstsein können wir uns am Beispiel eines Kapitäns und seiner Crew verdeutlichen.


Das folgende Bild wurde vom Philosophen Dr. J. Murphey geprägt. Der Kapitän eines Schiffes steuert das Schiff in dem er Anweisungen an die Mannschaft im Maschinenraum erteilt. Die Arbeiter sehen nicht, wohin der Kapitän das Schiff steuert und folgen blind seinen Befehlen. Wenn der Mensch, der das Ruder in der Hand hält, falsche Anweisungen gibt, wird das Schiff gegen die Felsen fahren. Der Kapitän, der stellvertretend für unser Bewusstsein steht, erteilt Befehle und Anweisungen und die Mannschaft, unser Unterbewusstsein, diskutiert nicht mit ihm, sondern führt diese lediglich aus.


Das Bewusstsein wählt aus, besitzt aber kein schöpferisches Potential. Es erschafft nicht. Das Unterbewusstsein ist die schöpferische Kraft aus der alles geboren wird.


So kommt es, dass wie bereits erwähnt, die Bahnen für unser späteres Leben in Kindheitstagen angelegt werden. Wir lernen die Welt durch die Maßstäbe und das Wertesystem unserer Bezugspersonen kennen und damit durch deren Lebensprinzip. Darauf basierend erschaffen wir ein inneres System aus Idealen und Glaubenssätzen, die es uns ermöglichen und helfen, uns in diesem definierten Spektrum zu bewegen und unser Leben zu bestreiten. Nur leider geschieht es dann oft, dass wir genau in diesem definierten Bereich steckenbleiben und die selbstauferlegten Limitierungen, die als Überlebensstrategie angelegt wurden, uns das restliche Leben begleiten. Meist jedoch unbewusst.


Im Erwachsenenalter werden ca. 95% aller Gedanken und Handlungen von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Der innere Kritiker, der nicht selten bereits zum inneren Diktator mutiert ist, ist mittlerweile alles andere als nützlich. Sondern hindert er uns vielmehr daran Transformationsprozesse einzuleiten, die uns schließlich in unsere wahre Größe führen, da er uns immer klein und im gewohnten Zustand halten will. Er hat die Wandlung vom Kind zum Erwachsenen nicht mitbekommen und will mit seiner rigiden Art eigentlich nur helfen.


Er fühlt sich in gewohnten Strukturen - in der schön gemütlichen Komfortzone - wohl und hat große Angst vor Veränderung, vor dem Neuen und Unbekannten, wodurch es uns in der Regel schwer fällt neue Wege zu gehen. “Lass das mal lieber. Das wird doch am Ende eh nix.”, “Das kannst du doch gar nicht”, “Meinst du nicht der Job ist eine Nummer zu groß für dich?!” sind beispielsweise solche schönen Killerphrasen die er uns versucht einzureden.


Das Problem hierbei ist nur, dass wenn wir den Schritt aus unserer Komfortzone niemals wagen, auch keine Veränderung, erfahren können, sondern immer dort bleiben werden wo wir aktuell stehen.


Die gute Nachricht ist allerdings, dass wir uns und unser Unterbewusstsein auch jederzeit “umprogrammieren” können sobald wir uns der Prozesse und Abläufe bewusst werden.


Hier kommt unser neuronales Netzwerk ins Spiel, welches eine entscheidende Rolle bei Veränderungen übernimmt. Alles, was wir dafür in erster Linie tun müssen, ist, neue neuronale Verbindungen zu schaffen.

Wir können uns unser neuronales Netzwerk wie eine Landkarte vorstellen, bestehend aus Autobahnen, Bundesstraßen und Trampelpfaden. Nervenbahnen die wir immer wieder nutzen werden schließlich zu Autobahnen. Gedanken, die sich in Endlosschleifen durch unser Hirn winden. Gedanken, Glaubenssätze & Konditionierungen “brennen” sich regelrecht in unsere Köpfe ein, bis sie schließlich automatisch ablaufen wie ein Programm und wir nichts mehr hinterfragen.


Haben wir das erstmal verinnerlicht, erkennen wir, dass wir unser Lern- und Erinnerungsvermögen anders nutzen müssen. Aufgrund vergangener Erfahrungen sind wir geneigt, immer wieder die gleichen Entscheidungen zu treffen. Hier überrascht es nicht, wenn dieses Verhalten, zu immer gleichen Resultaten führt. Die eigentliche Transformation beginnt mit dem Überwinden alter Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Emotionen, die uns dazu bringen, in der Vergangenheit zu leben, die dann wiederum unweigerlich zu unserer Zukunft wird. Quasi ein sich immer wiederholender "Realityloop". Und auch hier passiert wieder - natürlich - alles unbewusst.


Wenn wir erkennen, dass wir in einer relativen Wirklichkeit leben und nichts in Stein gemeißelt ist, treten wir in Kontakt mit unserem grenzenlosen Schöpferpotenzial!


"Wir müssen uns an unsere Zukunft erinnern" J. Dispenza


Das Anhaften an Erfahrungen und Emotionen aus der Vergangenheit führt letztlich dazu, dass wir, die immer gleichen Situationen in der Gegenwart kreieren.


Daher können wir uns mit der richtig angewandten, mentalen Technik innerhalb weniger Zeit eine neue Perspektive verschaffen. Vom Ziel her gedacht, d.h. durch mentales Training, Imanigationsübungen und Suggestionen, die wir unserem Unterbewusstem eingeben, versetzen wir unseren Körper und Geist in einen emotionalen Zustand, durch den wir die Mannschaft auf unserem Schiff auf den richtigen Kurs bringen.


Unser gesamtes Körper-Geist-System wird auf das Erreichen dieses Zustandes gebracht, wodurch Ressourcen mobilisiert werden und die Programme und Muster im Inneren so angelegt oder umgeschrieben werden, dass sie zur Erfüllung dieses Ziels im Außen beitragen.


Ein Menschen, der z.B. jahrelang unter schwerer Höhenangst litt, kann plötzlich voller Selbstvertrauen auf Leitern klettern, über Brücken gehen oder sogar angstfrei in ein Flugzeug steigen. Menschen, die in negativen Gedankenschleifen und Depressionen feststecken, fühlen sich plötzlich leicht und glücklich und finden wieder neuen Lebensmut. Wie ist das möglich? Weil die Menschen daran glauben, dass es möglich ist, da sie es zuvor auf ihren inneren Reisen bereits erfahren haben.


Der Glaube bestimmt die Realität!


Wir ziehen nicht das in unser Leben, was wir uns wünschen und nach dem wir uns sehnen, sondern das was wir glauben und für möglich halten! Und so wird auch jede persönliche Transformation vom Glauben eingeleitet, dass wir es schaffen können der Kapitän unseres eigenen Lebens zu werden!


Knips' dein Licht an & light up your life


"Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst."  (Albert Schweizer)
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