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  • Luzie

Das Prinzip der Polarität und warum positives Denken nichts bringt!

Aktualisiert: 28. Feb. 2022

Alles ist bestimmt durch das Zusammenspiel zweier Pole. Jeder Pol hat hierbei seinen Gegenpol. Dieses universelle Gesetz wirkt gleichermaßen durch physikalische Gesetze auf physisch-materieller Ebene genauso wie auf geistig-spiritueller Ebene.


Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Tag & Nacht, Ebbe & Flut, Gut & Böse, Mann & Frau, hart & weich, aktiv & passiv, kalt & warm, Zentrifugal- & Zentripetalkraft, Krieg & Frieden, Krankheit & Gesundheit, usw. Das könnten wir ewig fortführen…


Genau genommen kann der eine Pol nur durch die Existenz des Gegenübers bestehen. Ohne Nacht würden wir den Tag nicht als solches wahrnehmen können. Dabei sind die Pole zwar in ihrem Grad verschieden, in ihrer Qualität jedoch gleich. Weder ist die Nacht besser als der Tag noch andersherum. Lediglich unser subjektives Empfinden unterscheidet sich und der eine sagt vielleicht: “Ich mag den Tag.”, wo dem anderen die Nacht lieber ist.


Ähnlich verhält es sich mit unseren Gedanken & Gefühlen. Sehr wahrscheinlich haben wir in unserer Kindheit alle Sätze gehört wie: “Sei mal nicht so wütend oder ärgerlich”, “Benimm dich”, “Sei lieb” oder sei dies & das… All diese Erfahrungen führen dazu, dass wir uns selbst im Prozess des Großwerdens das Fühlen verbieten, um uns bestmöglich an die Regeln und Vorgaben unserer Bezugspersonen anzupassen. Die Kategorisierung von guten oder schlechten Gedanken & Gefühle unterliegt hierbei nur unserer inneren Landkarte. Kein Gedanke oder Gefühl ist jemals nur gut oder schlecht, sondern ist einfach nur.


Gleichzeitig lernen wir, unangenehme und negative Gedanken und Empfindungen abzuschieben und zu verdrängen. Viele von uns neigen selbst im Erwachsenenalter noch dazu, sich die Dinge “schönzureden”, obwohl sie anders fühlen. Die meisten haben nie gelernt, adäquat mit negativen Empfindungen umzugehen, da auch die meisten unserer Eltern nie einen konstruktiven Umgang mit ihrem Schattenanteil gelernt haben.


Viele Menschen verbieten sich regelrecht “negatives” Denken & Fühlen und versuchen zwanghaft happy zu sein à la “Good vibes only”. Das vermeintlich Schlechte stellt aber genauso wie die Dunkelheit nur die andere Seite der Münze dar. Nur durch das Erfahren beider Seiten wird ein Ganzes daraus! Nur durch das Wahr- & Annehmen unserer Schattenanteile können auch wir vollständig werden. Oftmals sind es gerade die negativen Gefühle und Gedanken, die wichtige Botschaften für uns enthalten.


Genauso wie positive Gefühle uns im Kern mitteilen, dass alles in Ordnung ist, enthalten negative Gefühle wie z.B. Ärger und Wut für uns die Information, dass Bedürfnisse nicht erfüllt oder persönliche Grenzen überschritten wurden. Wenn wir uns jetzt von dem inneren Bewertungssystem befreien, dass negative Gefühle an sich etwas Schlechtes seien, erkennen wir das Wachstumspotenzial, das sich hinter der Emotion verbirgt. Vorausgesetzt, wir nehmen eine reflektierte Ebene ein und fragen uns “Was hat die Situation mit mir zu tun?” und geben den Kelch der Schuld nicht einfach weiter, in dem wir die unangenehmen Gefühle auf die Situation oder unser Gegenüber projizieren.


Oftmals erkennen wir erst hinterher, wie wir in Krisen und herausfordernden Lebensphasen enorm gewachsen sind. Im Nachhinein verstehen wir, wie durch die verborgenen Anteile, die vorher im Unbewussten schlummerten und nun im Glanze des Bewusstseins erstrahlen, uns ein Stück näher zu uns selbst und damit in die Ganzheit bringen.


Wenn wir aufhören, das Gefühl zu labeln, es nicht mehr als Gefühl XY etikettieren und nur als Energie im Körper wahrnehmen, geben wir ihm den Raum zur Entfaltung und damit zur Veränderung. Wenn wir es zulassen, wird der Kessel des Unbewussten auf schonende Art und Weise gereinigt, sodass es uns nach und nach möglich ist, einen neutralen Zustand anzunehmen. Immer mehr einfach nur im reinen Präsenz-Bewusstsein zu Sein. Alles strebt nach Balance und Harmonie und so streben auch wir nach einem ausgeglichenen Zustand zwischen den Extremen. Eine echte Balance ist aber nur möglich, wenn wir beide Seiten gleichermaßen berücksichtigen, das Angenehme genauso wie das Unangenehme.


…und wer weiß, vielleicht gibt es tatsächlich keine Dunkelheit, sondern nur die Abwesenheit von Licht.


Knips’ dein Licht an & light up your life


love ❤️ Luzie




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